Freitag, 23. Januar 2015
Wie schreibe ich? Teil 1
Ich werde häufig gefragt, wie so der Alltag beim Schreiben aussieht. Ich versuche hier mal, eine Antwort zu geben:
Wie alle Ideen, entstehen auch meine im Kopf und zwar meistens vor dem Schlafen gehen. Dann lege ich mich hin und spiele die Kapitel durch, die noch kommen. Komplett mit Dialogen und Details. Natürlich ändert sich da noch einiges beim späteren Niederschreiben, aber das ist normal.
Ich bin niemand, der sich stur an einen Plot hält. Es gibt meines Erachtens zwei Typen von Autoren und dies meine ich völlig wertfrei: Typ A schreibt einen Plot von A-Z und fängt dann an zu schreiben. Typ B hat eine grobe Struktur und lässt die Geschichte sich selbst entwickeln. Zu diesem Typ gehöre ich. Es hört sich vielleicht verrückt an, aber über manche Wendungen in der Story bin ich selbst überrascht. Ich lasse es zu, dass sich Charaktere entwickeln und schaue dabei zu. Erst vor einigen Kapiteln in "Das Turnier" habe ich eine Person sterben lasse, die ich anfangs nie sterben lassen wollte. Während des Schreibens war plötzlich klar: Sie muss jetzt sterben!
Ich bin ein großer Freund innerer Logik, wie ich es nenne und rege damit meine Frau oftmals auf, wenn wir Filme schauen. Wenn z.B. ein Science Fiction läuft, ist es klar, dass die meisten Dinge, wie Aliens usw. erfunden sind, aber die Story muss trotzdem Hand und Fuß haben. In ihr muss alles stimmen. Wenn nicht, meckere ich ;-) Die Logik in meinen Büchern muss vorhanden sein!
Recherchen sind unheimlich wichtig und in Zeiten von Wikipedia und Co. viel einfacher als früher. Wenn ich z.B. eine Szene in einer Stadt beschreibe, dann nehme ich Orte, die es wirklich gibt. Ich schaue sie mir im Internet an, auf Google-Maps und Streetview beispielsweise. Wenn ich über ein Hotel schreibe, muss ich wissen, wie die Zimmer aussehen. Wenn ich über das Meer schreibe, will ich wissen, wie die Strömungen an Stelle A und B verlaufen usw. (natürlich nur, wenn ich darüber etwas schreibe). Wenn Szenen in der Vergangenheit spielen und jemand in den 50ern eine Taschenlampe benutzt, dann informiere ich mich, welche Taschenlampe es damals gab und welche Art von Licht sie erzeugten, wie lange die Batterien hielten und welche Größe sie hatten. Mir ist das wichtig, denn wenn ich z.B. schreibe, "Er lief 1952 durch einen dunklen Wald und seine Taschenlampe erleuchtete ihn taghell", dann kann das nicht stimmen, weil die alten Taschenlampen dies gar nicht konnten. Nur ein Beispiel.
Ende Teil 1
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